Samstag, 31. Januar 2009

Adelaide - Outback - Adelaide

wir haben kein auto mehr! mit unserer kiste sind wir knapp 10.000 km (9501 km) in 4 monaten gefahren (anfangsstand: 156.758 km, endstand: 166.259 km). ne ganze menge wenn ihr mich fragt.

am 30.1. haben wir es (endlich) abgegeben. wir hatten eine tolle zeit mit unserem flitzer, aber in den letzten wochen hat es hier und da ein paar macken gehabt: mikrowelle ging nicht mehr, kuehlschrank lief wie es ihm grad passte, und eine warnleuchte blinkte die ganze zeit obwohl wir alles kontrolliert hatten (oel, wasser etc.). deswegen waren wir ganz froh, als wir unser auto nach 4 monaten los hatten. es ist schon etwas luxurioeser in einem richtigen bett bzw. haus/hostel zu schlafen und sich nicht staendig um einen campigplatz oder parkplatz bemuehen zu muessen. nach der autoabgabe in einem vorort von adelaide mussten wir erstmal bei 45 grad mit unserem schweren gepaeck in das hostel, das wir gebucht hatten. die 2 km kamen uns vor wie 10 km! leider hatte das hostel keine klimaanlage und wir sind erstmal in unser zimmer, in dem es auch mindestens 40 grad hatte. ich (anna) hab fast die krise gekriegt vor lauter hitze. ich hab schon manchmal das gefuehl gehabt nicht mehr genug luft zu kriegen, deswegen haben wir beschlossen die 2 tage hauptsaechlich in cafes, klimatisierten geschaeften und shoppingcentern zu verbringen. von denen gibt es hier in adelaide zum glueck genug! und als ich (anna) erfahren habe, dass es in adelaide eine "chocolate factory tour" gibt, die auch noch kostenlos und mit kostproben ist, gab es kein halten mehr. franz musste einfach mit! es war noch viiiel besser als ich es mir ertraeumt hatte: zuerst eine kleine einfuehrung in die geschichte der schokoladenfabrik, dann eine hand voll leckerer schokoladentaefelchen. danach eine kleine tour durch die fabrik und dann nochmal 2 haende voll schokoladenkugeln mit getrockneten beeren als fuelleung. einfach ein traum!!! vielleicht machen wir die fuehrung in den naechsten tagen gleich nochmal ;-)

koennt ihr euch vorstellen, wie man sich bei knapp 50 grad fuehlt? ich versuche es mal zu beschreiben: man schwitzt 24 stunden ohne pause, man geht aus der dusche raus und ist nach 1 min komplett trocken, man kann kaum seine augen aufhalten wegen dem heissen wind, ich (anna) kriege sofort kopfweh, wenn ich in der sonne bin, ach ja und hab ich schon erwaehnt dass man 24 stunden am tag schwitzt??? es hatte naemlich sogar nachts noch zwischen 30 und 40 grad!!!
aber wir haben die grosse hitze ueberlebt- sind jetzt gegen alle temperaturen gewappnet. ich glaub uns wirds im deutschen sommer bei 30 grad frieren!
aber zuerst mal gibts paar infos ueber adelaide und die grosse hitzewelle, die uns hier erwischt hat.

in der ersten woche in der wir hier waren hatten wir noch unser mietauto und haben natuerlich noch auf einem campingplatz uebernachtet. die letzten 3 naechte im auto waren kaum auszuhalten und wir konnten kein auge zumachen vor hitze. es hatte nachts um 22.30 uhr immer noch 38 grad! und im auto noch ein paar grad mehr, weil es sich untertags so aufgeheizt hat. in einigen stadtteilen ist sogar der teer auf der strasse geschmolzen, zuege sind ausgefallen, weil sich die gleise in der hitze verbogen haben, es gab ueberall in der stadt stromausfaelle, um adelaide herum ueberall wald- und buschbraende (alle 10 minuten hoerte man die sirene eines feuerwehrautos), und es gab ueber 20 menschen, die aufgrund der hitze gestorben sind.

am 1.2. ging es dann ins outback. darauf ahtten wir uns schon lange gefreut, denn es zeigt nochmal eine ganz andere seite (viele sagen das sei das wahre australien) von australien. unser flug ging nach alice springs, die einzige groessere stadt mitten im nirgendwo, umgeben von nichts, nichts und roter erde. von dort aus sollte unser 3-tagestrip ins "red centre" (ayers rock, die olgas und kings canyon) losgehen.
am naechsten morgen in der frueh um 6 uhr ging es los. mit 15 anderen leuten und einer leiterin fuhren wir in einem minibus richtung outback. erster stop nach 1 stunde fahrt war eine kamelfarm dort konnte man fuer 5 dollar eine runde auf einem kamel reiten. kamele sind im outback nicht so ungewoehnlich. es leben ca. 800.000 kamele in der australischen wildnis. nach dem kamelfarmstop ging es weiter, nur mal kurz tanken dazwischen und nach "schon" 4 stunden fahrt waren wir an unserem campground in der naehe des ayers rock (knapp 500 km von alice springs entfernt) angelangt. dort gab es ein lang ersehntes mittagessen (wir waren alle sehr ausgehungert, sind ja schon um 5 uhr aufgestanden). nachdem wir unsere maegen gefuellt hatten, fuhren wir zu den "olgas" ("kata tjuta" in der aboriginal sprache), einer art mini-gebirge im outback. dort war eigentlich unser plan den walk durch das "tal der winde" ("valley of winds") zu machen, was aber leider ausfallen musste weil es viel zu heiss war (ca. 48 grad) und der walk deswegen gesperrt. so mussten wir uns mit einem kleinen, 40 minuetigen walk zu einem aussichtspunkt zufrieden geben. aber der hat schon gereicht, denn die hitze war kaum auszuhalten und man kann sich gar nicht vorstellen wie viele fliegen es dort gibt. unendlich!! und die sind wirklich EXTREM laestig, weil da nicht nur eine fliege um den kopf kreist, sondern millionen, die einem in den mund, in die ohren, nase etc. fliegen. und keiner hat uns vorher gewarnt...wir habens aber ueberlebt und nachdem uns unsere leiterin gesagt hat, am campground waere ein swimmingpool, waren wir ploetzlich alle wieder ganz fit und konnten es gar nicht erwarten in das kuehle nass zu springen! abgekuehlt vom pool gab es dann ein leckeres abendessen. das beste kam zum schluss: schlafen im freien unter sternenhimmel- so einen hatten wir vorher noch nie gesehen, einfach unvorstellbar. und wir haben nur einem grossen schlafsack, genannt "swag", geschlafen. waehrend der nacht konnte man dann die dingos mehr oder weniger weit entfernt heulen hoeren. das war echt echt cool mitten im outback im freien zu schlafen! muss man echt mal mitgemacht haben.
am naechsten tag sind wir schon um 4.30 uhr aufgestanden, um den sonnenaufgang am ayers rock (die aboriginies nennen ihn "uluru") zu sehen. nach nem kurzen, aber ausreichenden fruehstueck ging's los zum uluru. nach ca. 20 min. waren wir schon da und es war einfach atemberaubend! erstens war's super schoen und zweitens war's einfach ein geiles gefuehl einfach dazustehen und sich zu denken "wir stehen grad am ayers rock mitten im outback und sehen uns hier gerade den sonnenaufgang an". nach dem der sonnenaufgang vorbei war, haben wir ne 9 km lange wanderung um den "heiligen berg" (fuer die australischen ureinwohner) gestartet. auch an diesem tag war's wieder richtig heiss und die fliegen kannten auch keine gnade. dadurch war die wanderung ziemlich anstrengend, aber auch super schoen. vom fernsehen oder irgendwelchen bildern kennt ja jeder den ayers rock. irgendwie stellt man sich die oberflaeche immer ganz glatt vor, aber da sind einige ziemlich grosse krater und hoehlen drin. dort nehmen die aboriginies heute noch ganz spezielle zeremonien vor.
danach gab's wieder mittagessen. essen war mit unserer gruppe ein riesen spass, weil alle zusammenhelfen mussten. also gemeinsam vorbereiten, kochen, abspuelen,... und unsere gruppe war echt klasse. ne gute internationale mischung: japaner, taiwanesen, englaender, oesterreicher, ein maedel aus holland, ein kanadisches paerchen und natuerlich deutsche. wir hatten so viel spass mit dieser gruppe, dass wir unseren outbacktrip definitiv zum besten (organisierten gruppen-) trip erklaeren, den wir in australien unternommen haben.
v. a. mit den japanern war's immer lustig und richtig interessant deren kultur oder auch einfach nur was ueber deren leben zu hause zu erfahren.
nach dem lunch sind wir dann weiter zu unsererem nachtlager in der naehe vom kings canyon. dorthin mussten wir wieder erstmal 4 stunden fahren. konnten aber nach ankunft wieder in einen super pool springen, was bei 44 grad ganz angenehm war. unser nachtlager war eigentlich nur eine feuerstelle, ein paar baenke und eine kleine blechhuette, wo wir unser zeug nachts einsperren konnten, damit die dingos es nicht fressen. betrieben wird diese art campingplatz von ein paar leuten, die hier mitten im nichts wohnen. die betreiben zwar auch noch ein pub, ein restaurant und ne tankstelle, aber bis nach alice springs sind nochmal 400 km und auf dieser strecke findet man nochmal 2 tankstellen mit nem kleinen pub und sonst GAR nichts. nur wueste - pures outback!!!
nach der erfrischung im pool gab's wieder abendessen und danach ging's recht schnell wieder in unser "freiluftbett", da wir am naechsten morgen wieder um 4.30 uhr aufstehen mussten. allerdings war's in dieser nacht nicht allen ganz wohl dabei im freien schlafen zu muessen, da zuvor in den toiletten schwarze witwen gesichtet wurden und unser tourguide uns geraten hat, nur in geschlossen schuhen herumzulaufen, da skorpione (nicht toedlich, aber sehr schmerzhaft) in diesem camp schon sehr oft aufgetaucht sind. trotz allem sind am naechsten morgen alle lebendig und ohne schmerzen aufgewacht. nach dem fruestueck ging's noch im dunklen zum kings canyon (kleines gebirge mit tiefen schluchten), da die hitze morgens noch ertraeglich war. am kings canyon haben wir uns dann auf eine 6 km lange wanderung begeben. diese wanderung war mit abstand die beste von allen 3, die wir im outback gemacht haben. es war noch nicht so heiss, nicht so viele fliegen und traumhafte aussichten.
nach etwa 3,5 stunden sind wir wieder zu unserem bus zurueckgekommen und von da aus gings dann wieder zurueck nach alice springs.
auf der 4-stuendigen rueckfahrt hatten wir wieder riesen spass mit unserer gruppe. sehr unterhaltsam war v. a. der oesterreicher max, aufgrund seines alters (ca. 45) von allen nur papa genannt. er sprach kein wort englisch und hat trotzdem die ganze zeit irgendwas erzaehlt, im allerfeinsten oesi-dialekt. dass die japaner und die ganzen anderen nicht deutschsprachigen kein wort verstanden haben, war ihm dabei egal. besonders unterhaltsam war es, als sich alle einige minuten vorstellen sollten. da hat max einfach 5 minuten lang auf deutsch/oesterreichisch dahergeredet. zu seinen besten spruechen zaehlt dieser: als beim mittagessen etwas steak uebrig blieb und einer unserer japaner es wegschmeissen musste, weil wir keine moeglichkeit zum kuehlhalten hatten, meinte max zu ihm: "ja schlitzi, heit schmeisst as fleisch weg und morng muast wieder reis essen!" dabei lachte er und klopfte dem japaner auf die schulter, der daraufhin natuerlich mitlachte. ausserdem hatte er eine flasche selbstgebrannten obstler dabei, obwohl im nationalpark um den ayers rock eigentlich alkoholverbot ist. aber er meinte, er braucht sein feuerwasser einfach. das hat er dann auch den japanern angeboten, die daran fast gestorben waeren ;-) naja, wenn man den max nicht selbst erlebt, findet man es vielleicht nicht so witzig. aber wir haben ihn sogar auf video festgehalten, falls ihn mal jemand sehen will.
in alice springs haben wir dann noch eine nacht verbracht und gestern sind wir dann von dort wieder zurueck nach adelaide geflogen. hier bleiben wir jetzt noch bis montag und dann geht's per flieger nach melbourne, wo wir meinen schottischen freund stewart besuchen.

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